Homöostase – das Gleichgewicht
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Gesundheit als Zustand völligen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens („well-being“) definiert. Diese Definition ist jedoch für den medizinischen und sozialen Alltag wenig brauchbar, hat doch jeder Mensch viele Gründe, sich in der einen oder anderen Hinsicht nicht wohl zu fühlen.
Andere Modelle erscheinen geeigneter, Gesundheit und Krankheit von einander zu trennen, z.B. das der Homöostase
(Gleichgewicht). Nach Ferdinand Hoff ist Gesundheit das harmonische Gleichgewicht zwischen Bau und Funktionen des Organismus einerseits und dem seelischen Erleben andererseits. Dies sei die
Voraussetzung zur vollen Leistungsfähigkeit und damit auch zum uneingeschränkten Lebensgenuss.
Das Gleichgewicht zwischen aufbauenden (anabolen) und abbauenden (katabolen) Prozessen, die Konstanz des inneren Milieus, wird durch Infektionserreger, das Klima und
andere äußere Faktoren ständig bedroht. Die Homöostase muss deshalb durch Anpassungsmechanismen aufrechterhalten werden. Durch sie kann der Organismus gezielt auf Bedrohungen reagieren.
Aufgrund dieser Überlegungen lässt sich Krankheit nunmehr als Störung der Homöostase beschreiben, die mit verminderter Leistungsfähigkeit und herabgesetzter seelischer Belastbarkeit einhergeht –
kurz: mit verminderter Anpassungsfähigkeit. Das Ideal völliger Gesundheit wäre demnach der Zustand der völligen Anpassung.
(aus „Naturheilpraxis heute“, Verlag Urban & Fischer)
Krankheit = Ungleichgewicht