Der innere Heiler

Die Ausübung der Homöopathie überzeugt den Arzt / Heilpraktiker immer wieder davon, den Körper als mehr als die Summe seiner Teile zu betrachten. Im Unterschied zu einer Maschine entwickelt er sich, hält seine Funktionen aufrecht und regeneriert sich. In diesem Sinn trägt jeder seinen eigenen Arzt in sich. Alten Ärzten war diese natürliche Kraft des Organismus, Krankheiten in Schach zu halten, bekannt und sie erfanden dafür den wundervollen Ausdruck „Vis Medicatrix Naturae“ (Heilkraft der Natur).

 

Diese natürliche Heilkraft ist ein Teilbereich der Lebenskraft selbst. Hahnemann hat ihr den Namen Lebenskraft gegeben. Krankheit ist eine Störung dieser Lebenskraft. Von zehn Menschen, die im Regen nass werden, bekommt nur einer eine Lungenentzündung. Die meisten Bakterien können uns nur dann etwas anrichten, wenn unsere eigene Selbstheilungs- oder Abwehrkraft schwach ist. Durch die Beseitigung von Bakterien (durch Antibiotika und dergleichen) tun wir nichts für die Behebung dieser Abwehrschwäche.

 

Die homöopathische Medizin zielt dahin, die gestörte Lebenskraft zu stärken, und unterstützt somit die Selbstheilungskräfte des Körpers. Sie zielt nicht darauf ab, die Symptome an den betroffenen Organen zu beseitigen, sondern behandelt die Ursache und stellt dadurch die Gesundheit wieder her. Der Homöopathie zufolge sind Symptome ein Ausdruck der gestörten Lebenskraft.
 
(aus „Das Geistige Prinzip der Homöopathie“ von Rajan Sankaran)